Gemeinsamer Aufruf der Fraktionen im Rat der Stadt Ochtrup

Ochtrup, 19.März 2020

„Die aktuelle Entwicklung im Rahmen der weltweiten Corona- Krise stellt die Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland vor große Herausforderungen, sowohl in gesundheitlicher als auch in sozialer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht. Da diese Entwicklung bis hinunter auf die örtliche Ebene wirkt und in ihren Konsequenzen auch alle Bürger*innen und Einwohner*innen Ochtrups betrifft, rufen die Fraktionen im Rat der Stadt Ochtrup gemeinsam dazu auf:

Soziale Kontakte weitestmöglich vermeiden

Die Ausbreitung des Coronavirus verlangt von uns allen Ruhe, Besonnenheit und ein verantwortungsvolles, solidarisches Handeln, sowohl auf uns selbst als auch auf andere Mitmenschen und deren Schutz bezogen. Es geht aktuell darum, alle Möglichkeiten zu nutzen, die Verbreitung des Corona- Virus einzudämmen oder zumindest zu verlangsamen. Und es geht im Zeichen gesellschaftlicher Solidarität um einen größtmöglichen Schutz von Mitmenschen, die über ein hohes Infektionsrisiko verfügen.

Wir rufen die Bürger*innen und Einwohner*innen Ochtrups dazu auf, einen effektiven persönlichen Beitrag hierzu leisten, indem sie auf soziale Kontakte möglichst verzichten. Dies beinhaltet wesentlich auch, das eigene Heim nur in dringenden und absolut gebotenen Fällen zu verlassen, etwa um zur Arbeitsstelle zu gelangen, Lebensmittel einzukaufen, Apotheken aufzusuchen oder um anderen Menschen zu helfen.

Untereinander solidarisch handeln

Wir in Ochtrup können die Situation dieser besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen insoweit aufzufangen helfen, indem jüngere und gesunde Nachbarn sich anbieten, dringende Dinge und Einkäufe für besonders gefährdete Ochtruper*innen mit zu erledigen. In diesem Sinne rufen wir dazu auf, untereinander solidarisch und nachbarschaftlich zu handeln. Auch dies ist Teil eines verantwortlichen Handelns im Angesicht der Krise- und kann helfen, die Folgen der aktuellen Situation für schwächere Mitglieder der Gesellschaft zu lindern.

Die Ochtruper*innen werden zudem aufgefordert, auf Hamsterkäufe zu verzichten. Ein solches Handeln ist so unsinnig wie unsolidarisch. Die Versorungslage ist gut.

Die Arbeit der Behörden durch persönlichen Beitrag unterstützen

Die Behörden und Institutionen auf Bundes- und Landesebene wie auch nicht zuletzt auf städtischer Ebene sind in ihrem Handeln auf die Unterstützung von Bürger*innen und Einwohner*innen angewiesen. Nur wenn wir gemeinsam, Hand in Hand, arbeiten und vorgehen, können die laufenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona- Pandemie wirken.

Die Fraktionen im Rat der Stadt Ochtrup rufen deshalb alle Ochtruper*innen dazu auf, behördliche Hinweise zu beachten und sich entsprechend zu verhalten. Insbesondere sind alle Ochtruper*innen aufgerufen, sich fortlaufend in örtlichen Medien, auf der städtischen Website (www.ochtrup.de) und auf der Internetseite des Kreises Steinfurt (www.kreis-steinfurt.de) über aktuelle Entwicklungen vor Ort zu informieren. Eine möglichst umfassende Selbstinformation ist eine wesentliche Grundlage für besonnenes und verantwortungsvolles Handeln eines jede*n Einzelne*n.

Örtlichen Unternehmen den Vorzug geben

Durch die laufenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona- Pandemie sehen sich nicht zuletzt auch die Ochtruper Unternehmen vor große, im Einzelfall perspektivisch sogar existenzielle Herausforderungen gestellt. Der Rat der Stadt Ochtrup appelliert deshalb an alle Bürger*innen und Einwohner*innen, mit ihrem persönlichen Konsumverhalten- aktuell wie nach Ende der Corona- Krise- vornehmlich die örtlichen Unternehmen zu unterstützen und damit zu stützen. Die Ausrichtung des eigenen Kauf- und Bestellverhaltens am Angebot örtlicher Unternehmer*innen anstelle desjenigen großer Online- Konzerne stellt ein verantwortungsvolles Handeln dar, das dazu beiträgt, die Folgen der aktuellen gesellschaftlichen krise möglichst gering zu halten.

Die Fraktionen im Rat der Stadt Ochtrup danken den Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung für ihr engagiertes und entschlossenes Vorgehen zur Eindämmung der Vorona- Virusverbreitung.

Hajo Steffers, CDU- Fraktion

Vincent ten Voorde, SPD- Fraktion

Claudia Fremann, FWO- Fraktion

Hermann Holtmann, FDP- Fraktion

Franz Scheipers, Fraktion B90/Die Grünen

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