Keine Agrarfabrik in Ochtrup

Hier Einwand runterladen, unterschreiben und bis FREITAG an die Stadt Ochtrup oder den Kreis Steinfurt schicken oder mailen.

Alle Einwendungen müssen bis einschließlich 18.09.2020 vorgebracht werden. Die Einwendung muss neben dem Namen auch die vollständige Adresse der einwendenden Person enthalten.

Die Einwendung kann schriftlich bei der Stadt Ochtrup oder dem Kreis Steinfurt gemacht werden.

Die Einwendung kann auch, statt schriftlich, innerhalb der Einwendungsfrist elektronisch als E-Mail unter Angabe des vollständigen Namens und der Anschrift sowie des Aktenzeichens an die Email Adresse:

umweltundplanungsamt@kreis-steinfurt.de

gesendet werden. Das Aktenzeichen lautet: 566.0010/12/7.1.3.1

Worum geht es überhaupt?

Aktuell befindet sich ein Antrag im Genehmigungsverfahren, nachdem eine Hähnchenmastanlage mit insgesamt 92.000 Hähnchen (aufgeteilt auf zwei Ställe) in Ochtrup neu gebaut werden soll.

Ein Vorhaben dieser Größe ist ein UVP- pflichtiges Vorhaben. Ein Vorhaben also, was einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterliegt.

Zu dieser Anlage werden regelmäßig Tiere gebracht, die über einen Zeitraum von ca. 6 Wochen gemästet werden. Anschließend werden sie getötet und der Fleischproduktion zugeführt.

Der Trend wird immer deutlicher. Immer mehr Tiere werden auf immer weniger Raum gehalten. Laut BUND ist die Zahl der Betriebe, die Masthühner halten seit 1994 von etwa 70.000 auf 4.500 zurück gegangen. Fast 77% der Tiere leben in Betrieben von 50.000 und mehr Hühnern. Pro Quadratmeter sind dabei etwa 26 Masthähnchen erlaubt.

Laut einer Studie des Umweltministeriums bekamen 91,6% der Hähnchen in NRW Antibiotika. Während der ca. 39 Tage dauernden Mastzeit werden den Tieren damit im Durchschnitt an 10 Tagen Antibiotika verabreicht. Antibiotika in der Tierhaltung begünstigen die Entwicklung und Ausbreitung von Bakterien mit Resistenzen. Eine Gefahr für die Nutztiere, aber auch uns alle.

Auch wird durch so große Anlagen unser Wasser belastet. Jährlich wird in Deutschland 191 Mio. Kubikmeter Wirtschaftsdünger aus der Intensivtierhaltung auf die Äcker ausgebracht. 10,6 Mio. Kubikmeter davon sind Geflügelkot.
Überdüngung belastet das Grundwasser und kostet deshalb aktuell jährlich 230€/ha.

Solche Agrarfabriken haben gleichzeitig nur noch wenig mit bäuerlicher Landwirtschaft zu tun, und gefährden damit Arbeitsplätze und Existenzen, und verschärfen die ohnehin schwierige Situation der Landwirt*innen.

Es gibt viele weitgehende Argumentationen gegen den Bau von Agrarfabriken.

Da es sich bei solchen Anträgen um Anträge nach Bundesgesetz handelt hat die Kommune vor Ort nur wenig Einflussmöglichkeiten. Wer allerdings Einfluss hat sind Anwohner*innen und wir Bürger*innen. Wir haben die Chance, unser demokratisches Recht in Anspruch zu nehmen und eine Einwendung vorzubringen.

Einwendungen müssen dann innerhalb eines Erörterungstermins von allen Beteiligten besprochen und argumentiert werden. Eine Chance, eigene Ansichten vorzubringen und den eigenen Einwänden gehör zu verschaffen. Eine Chance die auf jeden Fall genutzt werden sollte.

Weitergehende Informationen sind auch hier zu finden:

https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/massentierhaltung/massentierhaltung_wahre_preis_brathaehnchen.pdf

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