1.) Mittelfristig bleibt der individuelle PKW-Verkehr ein bestimmendes Element für Ochtrup. Insbesondere der Ziel- und Quellverkehr zum Outlet und zur Innenstadt bedarf einer aktualisierten Konzeption. Die Nordumgehung zur Bentheimer Strasse erscheint aus Sicht der Bündnisgrünen nicht notwendig und sollte im neuen Verkehrskonzept kritisch untersucht werden.
2.) Parallel setzen die Ochtruper Grünen auf einen begleitenden Umbau der Verkehrsträger Fahrrad, Bus und Bahn. Ziel ist, mindestens in gleichem Maße finanzielle Mittel in den Ausbau alternativer Verkehrsinfrastruktur zu organisieren wie für den PKW-Verkehr. Gegenüber dem Verkehrskonzept 2015 erwarten die Grünen eine größere Schwerpunktsetzung auf dieses Thema und eine gleichberechtigte Berücksichtigung aller Verkehrsträger im neuen Verkehrskonzept 2020.
3.) Für Ochtrup sind gute Angebote notwendig, um den Umstieg von PKW auf Fahrrad oder Bürgerbus weiter zu fördern. Das neue Verkehrskonzept sollte hier Maßnahmen für eine Bevorzugung von Fahrrad und (Bürger-)Bus gegenüber dem PKW-Verkehr erarbeiten. Dazu zählt insbesondere der weitere Ausbau der Fahrradspuren/-wege unter Einbeziehung von Änderungen der Verkehrsmittel und Geschwindigkeiten (E-Bike, Lastenfahrräder, E-Roller/E-Scooter, Reha-Scooter).
4.) Eine noch stärkere Vernetzung mit privatwirtschaftlichen und öffentlichen Akteuren im Kreis und beim Land ist notwendig, um alternative Verkehrskonzepte auch über die Stadtgrenze hinaus stärker einzufordern und zu realisieren. Das Konzept „Münsterland S-Bahn“ gemeinsam mit dem Kreis Steinfurt und dem Zweckverband Nahverkehr Münsterland (NWL) sollte beim Verkehrskonzept aufgegriffen werden. Es verstärkt die Ost-Westverbindung zwischen Enschede und Münster und bietet eine wesentliche Perspektive auch für Ochtrup.
5.) Öffentliche Verkehrsmittel müssen besonders für die Unterstützung des Nord-Süd-Verkehrs verstärkt in den Fokus genommen werden. Hierfür ist ein erheblicher Ausbau der Buslinien insbesondere zwischen Ochtrup und Bad Bentheim (Zuganbindung) sowie zwischen Ochtrup und Rheine (Berufsschulen, Krankenhausanbindung, Berufspendler, Zuganbindung) erforderlich, um eine wirkungsvolle Alternative zum PKW-Pendelverkehr zu bilden.
6.) Die Attraktivität von Alternativen zum PKW-Verkehr wird einerseits durch verbesserte Infrastruktur gesteigert. Das Verkehrskonzept soll aber auch Maßnahmen einer weiteren individuellen Förderung untersuchen und entwickeln (z. B. Verbundticket 365 €; Zuschüsse für Lastenfahrräder, Zuschüsse für Fahrradstellplätze).
7.) Aus Sicht der Bündnisgrünen sollten Gefahrguttransporte durch das Stadtgebiet grundsätzlich verboten werden. Dies gilt insbesondere für die Durchfahrt von Atommülltransporten aus der UAA Gronau. Im Verkehrskonzept 2020 sollte auch erarbeitet werden, welche kommunalen Handlungsmöglichkeiten für die Stadt Ochtrup existieren.